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Bild von LoggaWiggler auf PixabayAnatomie des Fußes

Beschreibung von Anatomie

Die Anatomie (aus altgriechisch á¼€νά aná „auf“ und τομή tomé „Schnitt“) ist ein Teilgebiet der Morphologie. Die Anatomie ist in der Medizin oder Humanbiologie (Anthropotomie), Zoologie (Zootomie) und Botanik (Phytotomie) die Lehre vom Aufbau der Organismen.Die klassische Anatomie verwendet eine standardisierte Nomenklatur, die auf der Lateinischen und der Griechischen Sprache basiert.

 

Evolutive Entwicklung

Die evolutionäre Entwicklung des aufrechten Ganges, hängt eng zusammen mit der Evolution des Fußes. Füße weisen eine hohe anatomische und funktionale Komplexität auf.
 
Die evolutionäre Entstehung freistehender Zehen entwickelte sich ausschließlich bei den Landwirbeltieren. Entgegen vieler Säugetiere, entwickelten sich beim Menschen jeweils 5 Zehen bzw. 5 Finger. 
 

Fußformen

Anhand des Längenunterschieds zwischen Großzehe und zweiter Zehe werden drei Fußformen unterschieden: 
  • Ägyptischer Fuß: Die zweite Zehe ist kürzer als die Großzehe. 
  • Griechischer Fuß: Die zweite Zehe ist länger als die Großzehe. 
  • Römischer Fuß auch quadratischer Fuß genannt: Die zweite Zehe und die Großzehe sind gleich lang. 
 
Fehlbildungen des Fußes werden in der Podologie behandelt. Krankheitsbilder sind unter anderem: 
  • Spitzfuß
  • Knickfuß
  • Hohlfuß
  • Stempelfuß
  • Spreizfuß
  • Hallux valgus
  • Schweißfuß
  • Lotosfuß (zu Schönheitszwecken abgebundene Füße im alten China). 
Der Orthopäde kann mit Hilfe eines Podoskops eine direkte Untersuchung vornehmen. Die moderne digitale Pedographie ermöglicht eine Dokumentation, Diagnose und Therapie. 
 
Die Anatomie des Fußes
In der Anatomie wird der Fuß in drei Regionen aufgeteilt:
  1. Ferse (Regio Calcanea), 
  2. Fußrücken (Dorsum Pedis) und 
  3. Fußsohle (Planta Pedis). 
 

Fußskelett 

Füße bestehen aus ca 50 Knochen, also ca. 25 Prozent aller Knochen im menschlichen Körper. 
Das anatomische Fußskelett wird in 3 Bereiche unterteilt 
  1. Die Fußwurzel besteht aus den Fußwurzelknochen (Ossa tarsi):
    Sprungbein (Talus), Fersenbein (Calcaneus), Kahnbein (Os naviculare), Würfelbein (Os cuboideum), 1. bis 3. Keilbein (Os cuneiforme I bis III). 
  2. Der Vorfuß besteht aus dem 1. bis 5. Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia I bis V). 
  3. Zehenknochen (Ossa digitorum pedis) 
 
Die Knöchel gehören anatomisch zum Schienbein und Wadenbein, da sie aber Bestandteil des Sprunggelenks sind und dieses Gelenk in einem Zusammenhang mit dem Fuß steht, werden die Knöchel medizinisch dem Fuß zugeordnet. 
 
Das gegenüber dem Sprunggelenk nach hinten überstehende Fersenbein (lat. Calcaneus) bildet die Ferse und stellt einen sogenannten Rückfußhebel dar. Die gesamte Fußwurzel wird dementsprechend unter funktionellen Gesichtspunkten auch als Rückfuß bezeichnet. Entsprechend dazu hat der vor dem Sprunggelenk liegende Bereich die Wirkung eines Vorfußhebels. Unter funktionellen Gesichtspunkten wird dieser Bereich deshalb als Vorfuß bezeichnet. Der Vorfuß umfasst die Mittelfußknochen und die Zehen
 
Die Knochen des Fußskelettes sind durch zahlreiche Gelenke miteinander verbunden und werden durch Bänder zusammengehalten. Die wichtigsten und von Verletzungen am häufigsten betroffenen Bänder sind die Bänder des Sprunggelenkes. 
 

Gelenke 

Das Fußskelett hat folgende Gelenke: 
  • Das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis). 
  • Das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis) besteht aus Articulatio subtalaris und Articulatio talocalcaneonavicularis. 
  • Kalkaneokuboidgelenk (Articulatio calcaneocuboidea) liegt zwischen Calcaneus und Os cuboideum. 
  • Talonavikulargelenk liegt zwischen Sprungbein und Kahnbein. 
  • Chopart-Gelenk (Articulatio tarsi transversa) welches aus dem Kalkaneokuboidgelenk und dem Talonavikulargelenk gebildet wird. 
  • Lisfranc-Gelenke auch Tarsometatarsalgelenke (Articulatio tarsometatarseaehier). Der 1. bis 3. Mittelfußknochen stehen mit den Keilbeinen und der 4. bis 5. Mittelfußknochen mit dem Würfelbein in Verbindung. 
  • Intertarsalgelenke liegen zwischen Keilbeinen, Kahnbein und Würfelbein. 
  • Metatarsophalangealgelenke sind die Grundgelenke zwischen Mittelfußknochen und Zehengrundgliedern. 
  • Interphalangealgelenke zwischen den Zehenknochen. 
 

Muskulatur 

Die Fußmuskulatur besteht aus mehreren Muskelgruppen mit verschiedenen Aufgaben, um die Bewegungen des Fußes auszuführen. 
Zu den Fußmuskeln gehören folgende Muskeln 
  • Musculus gastrocnemius
  • Musculus peronaeus tertius
  • Musculus soleus
  • Musculus extensor digitorum longus
  • Musculus peronaeus longus
  • Musculus flexor hallucis longus
  • Musculus extensor hallucis longus
  • Musculus peronaeus brevis
  • Musculus flexor digitorum longus
  • Musculus tibialis posterior
Kurze Fußmuskulatur 
Die kurze Fußmuskulatur setzt sich aus folgenden Muskeln zusammen: 
  • Musculus extensor digitorum brevis
  • Musculus quadratus plantae
  • Musculus abductor hallucis
  • Musculus extensor hallucis brevis
  • Musculus flexor hallucis brevis
  • Musculus abductor digiti minimi
  • Musculus adductor hallucis
  • Musculus opponens digiti minimi
  • Musculus flexor digitorum brevis
  • Musculus flexor digiti minimi brevis
Zwischenknochenmuskeln 
Die Zwischenknochenmuskeln liegen zwischen den Mittelfußknochen.
  • Musculi lumbricales
  • Musculi interossei dorsales
  • Musculi interossei plantares 
Lange Fußmuskulatur 
Die Unterschenkelmuskulatur wird als lange Fußmuskulatur bezeichnet, da diese Muskeln fast ausschließlich am Fußskelett ansetzen. Die einzige Ausnahme bildet der Musculus popliteus, der nur im Kniegelenk wirkt. Die langen Fußmuskeln geben dem Unterschenkel seine charakteristische Formverjüngen, da sie sich zum Fuß hin verjüngen. Der Ansatz am Fußskelett erfolgt über lange Sehnen, die in Sehnenscheiden geführt und umgelenkt werden. Diese Sehnen verlaufen unter anderem über den Fußrücken, wo man sie am besten bei der Anspannung der Muskulatur erkennen kann. 
Fußgewölbe 
Eine Muskelgruppe spannt das Längsgewölbe und Quergewölbe des Fußes. Das Fußgewölbe sorgt für die einwandfreie Funktion des Fußes. Einigen Erkrankungen des Fußes, wie Senkfuß, Plattfuß, oder Spreizfuß, liegt ein Absinken des Fußgewölbes vor. Durch die Fußgewölbe wird das Körpergewicht hauptsächlich über folgende drei Punkte Ferse, Kleinzehengrundgelenk (Kleinzehenballen) und Großzehengrundgelenk (Großzehenballen) getragen. Die Fußgewölbe werden durch Muskulatur verspannt und durch Bänder aufrechterhalten. Für die Aufrechterhaltung des Quergewölbes ist das Zusammenspiel von Musculus peroneus longus und Musculus tibialis posterior entscheidend. Wichtig für das Quergewölbe sind auch die Querzüge der Aponeurosis plantaris, sowie das Caput transversum des Musculus adductor hallucis. Für die Aufrechterhaltung des Längsgewölbes ist das lange Sohlenband (Ligamentum plantare longum) und die Fußsohlensehnenplatte (Aponeurosis plantaris) verantwortlich. Das Längsgewölbe wird durch die kurze Fußmuskulatur, sowie den Musculus flexor hallucis longus und den Musculus flexor digitorum longus verspannt. Die Fußmuskulatur wird in die Gruppe der langen Fußmuskeln am Unterschenkel; und der kurzen Fußmuskeln am Fußskelett, das heißt sie haben hier ihren Ursprung und Ansatz, unterteilt.
 
Aufbau
Ein Fuß besteht aus 
  • der Fußwurzel (Tarsus)
  • dem Mittelfuß (Metatarsus) 
  • Ballen 
  • Sohle 
  • Rist (Außenkante) 
  • Spann (Fußrücken) 
  • Ferse 
  • und den 5 Zehen (Digiti pedis).

Wichtige Landmarken in der Anatomie des Fußes stellen der mediale, an der Fußinnenseite gelegene Knöchel und der laterale, an der Fußaußenseite gelegene Knöchel (Malleolus) dar. In der Schicht direkt unter der Haut, der subkutanen Schicht, finden sich kleine Hautnerven und dünne Venen und Arterien, welche die Haut mit Sauerstoff versorgen. Im Bereich des medialen Knöchels verläuft, die durch die Haut gut sichtbare, Vena Saphena Magna.

Grundsätzlich verlaufen Arterien und Venen fast immer eng anliegend nebeneinander. Der Pulsschlag der Arterien unterstützt auf diese Weise zum Beispiel auch den Bluttransport in den Venen zurück zum Herzen. Die peripheren Nerven winden sich teilweise netzartig um die Blutgefäße. Man spricht von Gefäß-Nervenbündeln oder - Strängen, die gemeinsam den Körper durchziehen, und dabei oft die gleichen Namen tragen.

Die Versorgung des Beines mit frischem und sauerstoffreichen Blut erfolgt über die Arterien. Über die großen Stämme der Rumpfarterien fließt das Blut unterhalb der Leistenregion im Oberschenkel in die Arterie Femoralis. Diese Arterie gliedert sich nach ein paar Zentimetern in die Arterie Profunda Femoris für die Versorgung der Adduktorenmuskeln des Oberschenkels und der Arterie Femoralis. Die Arterie Femoralis verläuft bis in die Kniekehle und von dort als Arterie Poplitea weiter an der Unterschenkelrückseite entlang. Im weiteren Verlauf gibt sie die Arterie Tibialis Anterior zur Versorgung von Haut und Muskeln der Unterschenkelvorderseite ab.

Etwas später gehen aus der Arterie Poplitea die Arterie Peronea für die Unterschenkelinnenseite (medial) und die Arterie Tibialis Posterior für die Unterschenkelaußenseite (lateral) hervor.

 

Arterien und Venen im Fuß
Wie ist die Blutversorgung und Nervenversorgung des Fußes aufgebaut?
Der Gefäßnervenstrang für die Versorgung der Fußsohle liegt in einer tieferen Schicht und besteht aus der Arteria Tibialis Posterior und ihren Begleitvenen Venea Tibiales Posterior. Der Pulsschlag der Arterie Tibialis Posterior ist an der Rückseite des medialen Knöchels zu tasten. Diese Arterie versorgt zusätzlich die Fersenregion der Fußsohle. Zwischen der Großzehe und der zweiten Zehe ist ein weiterer wichtiger tastbarer Fußpuls der Arterie Dorsalis Pedis zu tasten.

Der Blutstrom in den Venen ist dem der Arterien genau entgegengesetzt. Über viele kleinkalibrige Venen fließt das Blut in größere Venenstämme und schließlich zurück zum Herzen. Am Unterschenkel existiert ein oberflächliches Venennetz, welches das Blut aus der Haut in ein Netz von tiefen Beinvenen leitet. Die Vena Saphena Magna, die sich in der Fußrückseite befindet und die Vena Saphena Parva, die sich im lateralen Fußrand befindet, sind durch zahlreiche Venenbögen miteinander verbunden und bilden die Hauptstämme des oberflächlichen, subkutanen Venennetztes.

Das Venennetz ist durch die Haut deutlich sichtbar. Über kleine Verbindungsvenen, wie der Vene Perforantes wird das Blut in die tiefen Beinvenen, Vene Tibiales Anteriores, Vene Tibiales Posteriores und der Vene Peroneae geleitet. Von hier aus strömt das Blut über die großen Venenstämme des Oberschenkels und des Rumpfes zurück zum Herzen.

Krampfadern (Varikosis) bilden sich durch eine Gewebeschwäche (Insuffizienz) der oberflächlichen Venen Vene Saphenae Magna und Vene Saphenae Parva, während Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) und Unterschenkelgeschwüre ihre Ursachen in einer Insuffizienz der Verbindungsvenen Perforantes und der tiefen Beinvenen Tibiales Anteriores, Vene Tibiales Posteriores und der Vene Peroneae haben.

Das Nervensystem im Fuß

An Fußsohle und Zehen befinden sich in sehr hoher Dichte die Rezeptoren der Hautsinne, also dem Tastsinn. 

Abgesehen von den Hirnnerven entspringen alle peripheren Nerven aus dem Rückenmark. Zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule treten sie als dicke ca. 2-3 cm lange Spinalnerven aus dem Rückenmark aus und verzweigen sich dann im weiteren Verlauf durch den Körper zu einem komplizierten Netzwerk.

Die peripheren Nerven werden entsprechend ihrer Austrittshöhe im Rückenmark bestimmten Hautarealen zugeordnet. Die sog. Dermatome ziehen streifenförmig über den ganzen Körper und sind für die Höhendiagnostik von Rückenmarkschäden von wesentlicher Bedeutung. Der Ausfall der Berührungsempfindungen in einem bestimmten Hautbezirk (Dermatom) lässt auf eine bestimmte Höhe der Schädigung des Rückenmarks schließen. Berührungsreize oder Schmerzreize, die auf die Haut des Fußes treffen, werden von verschiedenen Nerven an das Rückenmark weitergeleitet. Die Nerven entstammen der Lendenregion, den Lumbalen und der Kreuzbeinregion, den Sakralen der Wirbelsäule. Jeder Nerv hat sein spezielles Versorgungsgebiet, manche Hautbezirke werden jedoch überlappend von mehreren Nerven versorgt. Ein für den Fuß wichtiger Nerv ist der Nerv Tibialis. Er leitet Berührungsreize von Fußsohle und Ferse zum Rückenmark und innerviert die Muskeln, die Zehen und Fuß beugen.

Fußsohle 

Die Fußsohle (Planta pedis oder kurz Planta) besitzt einen Unterbau aus einem Fettkörper, der durch seine polsternde Wirkung Stöße dämpft ohne dass er beim Gehen verrutschen kann. Durch diesen Fettkörper hindurch kann man nur das Mittelfußköpfchen der mittleren Strahlen ertasten. 

Die Fußsohle lässt sich in folgende drei Bereiche unterteilen, die in einem Abdruck zu erkennen sind: 

  • Ferse 
  • Fußaußenrand 
  • Bereich des Längsgewölbes 

 

Fußballen mit den Großzehenballen und Kleinzehenballen unter dem Großzehengrundgelenk und Kleinzehengrundgelenk und alle übrigen Zehenballen unter den übrigen Zehengrundgelenken. 

Das Körpergewicht wird von der Fußsohle zu unterschiedlichen Anteilen getragen. Den Kontakt zum Boden hat nicht die gesamte Fußsohle. Im Bereich des Längsgewölbes bzw. Fußinnenrandes liegt sie beim gesunden Fuß nicht auf. Ein Drittel des Körpergewichtes tragen die Ferse. Das meiste Körpergewicht mit ca. 40 Prozent läuft über die Fußballen. Den Rest übernehmen mit 5 Prozent die Großzehe, der Fußaußenrand trägt fast 15 % und die übrigen Zehen noch 7 Prozent. 

 

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